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Vollbild

St. Marien Coburg

Bau

Seit 1957 im Besitz des Grundstückes auf der Bertelsdorfer Höhe wurde für die Kirche St. Marien der Grundstein im Jahr 1962 unter Pfarrer Kaspar Lang gelegt. Gebaut wurde - mit Unterstützung zahlreicher flinker Hände aus der benachbarten Siedlergemeinde - bis 1964 nach Plänen des Coburger Architekten Josef Rauschen. Die erste Heilige Messe wurde im November 1963 gefeiert, die Weihe erfolgte am 14. Juni 1964. Seit 1981 verfügt St. Marien über eine Pfeifenorgel aus der Werkstätte Eisenbarth, Passau. 1985 wurde der Altarraum im Sinne der Liturgiereform des II. Vatikanischen Konzils erneuert. Der riesige Volksalter erfuhr eine Verkleinerung und wurde zum Volk hin gerückt. Die Taufgruppe entstand an der Stelle, wo ehemals das Tabernakel von Hugo Hußla, Coburg, angebracht war. Damit wurde allerdings dem wohl 1964 aus St. Augustin kommenden Taufstein - ein Steinguß (vor 1955) des Annawerks Rödental nach einem Entwurf von Dr. Behrens, ausgeführt von Willi Krämer und der Firma Hirmer (beide Coburg) - seine Funktion genommen: derzeit dient er als Kredenztisch und befindet sich im hinteren Mittelgang. Der ehemalige Taufstein erinnert stilistisch an Barlach. Drei Frauenköpfe zieren ihn: eine Trauernde, eine Bittende und eine Lobende. Sie stehen für die Erwartung des Alten Testaments, die Verheißung des Neuen Testaments und die Erfüllung in der Endzeit.

Innenraum St. Marien

Die Kirche St. Marien ist wie gewöhnlich geostet und empfängt im Altarbereich indirekt Licht aus je fünf Lichtschlitzen von Norden und Süden her. Jede dieser Lichtbahnen ist wiederum viergeteilt, so daß sich zufällig die Zahl 40 ergibt. Das ist eine heilige Zahl, die an die Jahre Israels und die Tage Jesu in der Wüste erinnert. Anstelle eines nun am Ostgiebel außen hängenden leeren Holzkreuzes hängt seit 1977 im Inneren das Glas-Mosaikkreuz von Hugo Hußla hinter dem Altar. Die violette Farbe verweist auf die Passion, die leidenschaftliche Liebe des Herrn für uns Sünder. Die Tatsache der Auferstehung Christi und die Botschaft der Evangelien (Gesamtbild von Jesus Christus) wird durch die vier eingelassenen Bergkristalle symbolisiert. Tod und Auferstehung sind nach Paulus ja die Grunddaten des Christentums. Vorausgeht dem Heilswerk und Heilsgeschehen in Christus aber seine Menschwerdung. Deshalb steht zu Recht auf einer Säule erhöht links Maria, die uns das einladende Jesuskind mit Kreuznimbus ikonenartig („als weihnachtliche Mutter des Zeichens“) wie in einer Monstranz in Form des brennenden Dornbusches (Jahwe – Immanuel Gott für, mit und in uns) zeigt und bittend die Hände erhebt. Zu ihren Füßen liegen sechs Rosen als Andeutung des Rosenkranzgebetes. Der gebürtige Haßfurter Anton Rückel (+1990), Bildhauer und Maler in München, hat 1966 dieses Bronzekunstwerk geschaffen. Seit 1985 steht die Madonna wieder auf einer Säule, jetzt aus Jurakalkmarmor. Auch die schon erwähnte Taufgruppe und ein Weihwasserbecken aus Bronze (1985) stammen aus der Hand Rückels. Johannes tauft Jesus im Jordan und Gottes Geist senkt sich auf ihn herab. Seit der letzten im Jahr 2002 abgeschlossenen Renovierung schmückt ein kleiner italienischer Kreuzweg mit Bronzereliefs von Vedele die Kirchenwände, welche die Quasi-Seitenschiffe nach außen begrenzen. Die zehn Spitzgaubenfenster im Dachbereich wirken wie eine Erinnerung an die 10 Gebote vom Berg Sinai. Sie begleiten uns als Mahnung zu rechtem Handeln auf dem Weg zum Altar ebenso wie der Kreuzweg. Gottes Volk braucht diese gute Weisung seines Gottes, Gesetz wie Evangelium. Übrigens zeigt sich in jedem Dreiecksfenster eine Kreuzesform. Auf die Kreuzesfrömmigkeit und Kreuzestheologie (vgl. Thomas von Aquin und Martin Luther, der 1530 ein halbes Jahr auf der Veste verbrachte), verweist uns auch die Bruder-Konrad-Figur aus Lindenholz vorne rechts (Herkunft Altötting). Bruder Konrad von Parzham (+1894) gilt als Patron der Pförtner und Mesner, der Caritas und der Diaspora und auch unserer Orgel auf der Westempore. Mit 22 Registern zu zwei Manualen und Pedal sowie Schweller, gebaut 1981 als Opus 220 von der Firma Eisenbarth in Passau, die auch die dortige größte Kirchenorgel der Welt betreut, bietet sie so manche musikalische Darstellungsmöglichkeit

Unsere vier Glocken wurden 1963 von der Firma Perner in Passau gegossen und tragen die Namen Christkönig als Weg Wahrheit und Leben für die ganze Welt, Maria als Königin des Friedens für die Kirche, Josef für die Arbeiterschaft und Michael für die Toten. Sie haben die Schlagtöne F-A-C-D, was als Dreiklang A-C-D das Te-Deum-Motiv und als Vollklang das Salve Regina ergibt. Das Marienpatrozinium knüpft an die mittelalterliche Tradition des Franziskanerklosters (seit 1250) an, das nach Einführung der Reformation 1525 geschlossen und später zum Stadtschloß Ehrenburg (Renaissance, italienischer Barock und englische Neugotik) umgebaut wurde. Als Vermächtnis der Liebe Christi ziert das Tabernakel auch das Motiv des letzten Abendmahles in Email von Hugo Hußla, umrahmt von vier Bernsteinen und sechs Bergkristallen. In jeder Eucharistiefeier wird uns diese Liebe Gottes gegenwärtig zugewendet.

Die wichtigen Orte des christlichen Kultes (Taufe, Ambo, Altar und Tabernakel) sind in grünem italienischen Marmor gehalten. Grün ist die Farbe der Hoffnung, die man im Leben und in der Kirche in dieser Welt nie aufgeben sollte. Besonders schön wirkt unsere Kirche, wenn die Sonne von Süden und am Abend von Westen hereinleuchtet. Dann kommt auch das Westgiebelfenster zwischen den zwei Orgelprospekten voll zur Geltung. Ursprünglich in fünf Bahnen geteilt, wurde es mit Rücksicht auf die 1981 eingebaute Orgel auf drei Bahnen beschränkt, so daß wir jetzt darin einen Hinweis auf den dreifaltigen Gott sehen können. Die zwei Orgelseiten gehören zusammen wie die zwei Naturen Christi und klingen zusammen wie das Doppelgebot der Liebe im Alten und Neuen Testament.

St. Marien eine einfache, zeltartige Kirche mit einem leicht eingezogenen Chor, der gerade abschließt. Die Form der Dachgauben, das offene Spitzdach, der gläserne Vorbau und der Turm lassen auf moderne Weise Gotik nachklingen. Es handelt sich um eine ganz schlichte Bettelordensarchitektur ohne jeden Pomp, eingebettet in gefällige Grünanlagen mit Parkflächen.

 
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